Expertin des Monats
Jan. 2018
DIin Susanne Formanek

Die eigene Vision muss groß sein, wenn man sich als Frau in einer Männerwelt in naturwissenschaftlichen-technischen Berufen oder in der Forschung behaupten möchte: ein gutes Netzwerk, der Glaube an sich selbst, VIEL Wissen (ohne meinem Studium wäre ich von niemanden ernst genommen worden), viel Resilienz und immer mit weit offenen Augen und Neugierde durch das Leben gehen. Aber ganz wichtig ist auch, so glaube ich, als Frau die Balance zwischen Schweigen und Reden in der richtigen Situation zu kennen.  

Interview

Wordrap mit DIin Susanne Formanek:

  1. Womit ich als Kind am Liebsten gespielt habe: 
    mit meiner eineiigen Zwillingsschwester! Wir haben es geliebt Bettburgen zu bauen.
  2. Mein Lieblingsfach in der Schule war:
    Das war nicht das Fach, das mir vom Thema am meisten gefielt, sondern das Fach, das vom/von der charismatischste/n und gerechteste/n Lehrer oder Lehrerin vorgetragen wurde. Die Lernmethoden in Mathematik haben mir immer gefallen.
  3. Dieses Studium würde ich jetzt wählen: 
    Pharmazie! eine interdisziplinäre Wissenschaft, die viel vereint.
  4. Mein Vorbild:
    Als Vorbild bezeichne ich eine idealisierte Person, die ich nachahmen würde. Da habe ich leider niemanden, da ich mir selber die Ziele und Visionen vorgebe. 
  5. Was ich gerne erfinden würde:
    meinen eigene externen Gehirnspeicher, der all meine verrückten Gedanken aufnimmt und sie mir wieder im richtigen Moment zur Verfügung stellt. 
  6. Wenn der Frauenanteil in der Technik 50 Prozent beträgt dann...
    haben wir eine andere Gesprächs – und Kommunikationskultur! 
  7. Wenn der Frauenanteil in Führungspositionen 50 Prozent beträgt...
    haben wir es geschafft unser Bildungssystem unserer Gesellschaft anzupassen! Der Gendergedanke geht von einer Grundeinstellung aus! 
  8. Was verbinden Sie mit Innovation: 
    Ich denke Schumpeter hat die Definition gut getroffen: „the doing of new things or the doing of things that are already done, in a new way“, Innovationen vergleiche ich mit kleinen Pflänzchen: sie starten in einem Substrat (das ist unser Gehirn) und gedeihen nur in einem passenden Umfeld (Gesellschaft und Gemeinschaften). Genug Regen, Nährstoffe (Zugabe von Expertenwissen) , Zeit und Wille wird benötigt und eisernes Durchhaltevermögen um gegen Wind und kälte Zeiten (Widerstand) auszuharren. So wird aus dem Pflänzchen ein starker Baum, mit Wurzeln (Mitarbeiterteam) und Ästen (Kunden) der gross und mächtig, sichtbar und fest verankert ist. So ist es mit Innovationen – sie entstehen tagtäglich in unseren Köpfen, aber sind es nur dann Wert so genannt zu werden, wenn ein TUN und WERDEN dahinter steht und wenn sie eine Verhaltensänderung nach sich ziehen, die Gewohnheiten verändern. Dazu muss es kein Problem als Anlass geben, aber viel Offenheit und die Bereitschaft Veränderungen zuzulassen.! In einem steinharten Boden wird auch kein Pflänzchen sprießen!
  9. Warum ist Forschungsförderung in Österreich wichtig: 
    weil es viel mehr ist als eine finanzielle Zuwendung oder Zuschuss: ein Aufzeigen der Forschungsrichtung, ein Impulssetzen in der Wissenschaft und Wirtschaft, eine Bindung ans Projektmanagement, eine Vernetzungsmöglichkeit, ein Risikominderung, ein Anreiz auf Sichtbarkeit und eine Ehre, da immer eine ExpertInnenjury auswählt!
  10. Meine Leseempfehlung lautet: 
    als Buch Homo Deus von Harari, als Zeitschrift Spektrum der Wissenschaft